Perspektiven der Montagsdemonstrationen

Seitdem die gegenwärtige Bundesregierung - wobei die schwarz-gelbe Opposition ihr da in nichts nachsteht - mit der AGENDA 2010 den Sozialabbau zum Programm erhoben hat, demonstrieren die Menschen in diesem Land ihre ablehnende Haltung immer nachhaltiger. Bereits kurz vor der Bundestagswahl 2002 mobilisierten Gewerkschaften, ATTAC, Arbeitslosenverbände und andere Gruppen ca. 50 000 Menschen in einer Großdemonstration in Köln gegen die drohende Privatisierung des Gesundheitswesens.
Mit der AGENDA 2010 sollten dann, wenige Monate später, die schlimmsten Erwartungen noch übertroffen werden. Nachdem zuerst das Tor für die Privatisierung der Rentenversicherung aufgestoßen war ("Riesterrente"), wird nun auch die Entkopplung des Gesundheitssystems von der paritätischen Finanzierung losgetreten und mit dem ALG II (populär geworden unter dem Schlagwort "Hartz IV") die Arbeitslosen für die Schuldigen der sog. "Misere" erklärt und ein Großteil dieser in die Armut entlassen.
Gegen diesen großangelegten Sozialkahlschlag - der den größte Sozialabbau in der Geschichte der Bundesrepublik darstellt - gingen am 1. November 2003 über 100 000 Menschen in Berlin auf die Straße. Dieser Demonstration folgte der 3. April, wo fünf mal so viele Menschen in Berlin, Stuttgart und Köln zusammenkamen. Jedoch hat sich die Bundesregierung auch von diesen 500