"Nichts als Arbeit"
Erlebnisbericht von Anna Nikiforowa, St.Persburg

Ich beginne meinen Bericht mit den Wörtern "Guten Tag" und "danke schön, Herr Buchwald". Vor drei Monate konnte ich mich noch nicht vorstellen, wie stark ich Deutschland vermissen kann.
Also, ich bin 18-jahrige Studentin der Universität für Wirtschaft und Finanzen, habe gerade den ersten Studienjahr beendet, wohne in Sankt-Petersburg und genieße Studentenleben. Was mich betrifft, so würde ich sagen, dass für mich das A und O ist - immer etwas Neues vom Leben zu erfahren, neue Leute, Länder kennen zu lernen, mein Gesichtskreis zu erweitern,einfach Entspannung vom Alltag zu finden.
Über das Programm "Nicht als Arbeit" erfuhr ich zu spät, deswegen hatte ich fast keine Hoffnung, an dieses Projekt teil zu nehmen...
Aber am 27 Juni saß ich schon im Bus, das mich und noch 10 Studenten, auch aus Murmansk nach Deutschland bringen musste. An 2 Tage unterwegs will ich mich nicht erinnern, aber eins, was mir ins Kopf fällt: " Arme Freunde aus Murmansk, noch 2 Tagen im Zug - das kann sicher ums Leben bringen, nicht wahr?"

Alles tatsächlich interessantes fing 29 mittags an, weil das, was ich am intrigierensten fand, war : ich hatte fast keine Ahnung, wo und als was ich arbeiten, bei wem wohnen musste. Zum Glück fast alle Leute aus unserer Umgebung waren ganz nett, lieb und lustig. Siegmar Buchwald, unsrerer Gruppenleiter, hat uns einen guten Empfang bereitet, und jetzt erzähle ich allen meinen Verwandten und Freunden, was er mir damals gesagt hatte. "Liebe Niki, ich hatte mich vorgestellt, dass weil du die jungste bist, bist du klein... doch, du bist ganz groß" - so ungefähr.(ich bin 1, 79 m groß).
Jung heisst nicht immer klein, nicht wahr?
Die erste Treffung mit meiner Gastgeberin Katrin von Sievers war auch ein bisschen lustig. Als ich zum ersten mal ihr Hund Leika (riesige schwarze Dogge) bemerkte, hatte ich nur einen Wunsch - schnell weg. Meiner Meinung nach, stimmten unsere Wünsche überein - sie hatte auch Angst vor mir. Aber es dauerte nicht so lange und bald haben wir uns befreundet.
Meine Gastgeber waren ganz freundlich, haben mich für eine Grillparty eingeladen( ich und meine Freundin Tanja haben für diese Party einen typischen russischen Kuchen "Scharlotka" gebacken), haben für mich eine Stadtführung organisiert.
Meine Arbeitsgeber war Firma "B&R Dienstleistungen", die sich mit Gebäudereinigung beshäftigt. Ehrlich gesagt, hatte ich keinen Lust, jeden Tag die Häuser zu reinigen, weil ich das anstrengend und uninterssant finde.Trotzdem war diese Arbeit eine große Lebenserfahrung für mich, jetzt weiß ich schon genau, dass ich viel und erfolgreich lernen muss, um einen guten Beruf zu bekommen und in der Zukunft mit solcher Arbeit mich nicht zu beschäftigen.
Meine Kollegen waren Studenten, die Taschengeld verdienen möchten, Frauen, die mit ihren Kindern sitzen sollen und keine Zeit für die richtige Arbeit finden, und einfach Arbeitslosen, die dringend Arbeit suchen. Wir haben uns viel über Arbeitslösichkeit, Wohnen, Studium in Deutschland und Russland unterhaltet - das war wissenswert und ganz spannend. Leider über Sankt-Petersburg als zwezgrößte Stadt Rußlands wußte nur meine Chefin Frau Kessler. Aber das Interesse, mit dem meine Mitarbeitern sich über Rußland erkündigten, war unerwartet richtig groß.
Zum Glück hatte ich viel Freizeit, weil mich meistens nach Hause früher entließen, wenn wir Arbeit erledigten. Deswegen konnte ich noch ein bisschen schlafen, weil ich oft tödlich müde war. Um 4.30 aufstehen - das werde ich niemals vergessen! (Zu Hause bin ich ungefähr um 9.00 oder 10.00 wach.) Reisen war eine der wichtigste Bestandteil meiner Freizeit. Dresden, Leipzig, Köln, Berlin... Amsterdam - diese Städte mit eigenen Augen zu sehen, das macht richtig viel Spaß!Dresdener Gemäldegallerie zu genießen und Eis neben dem Springbrunnen zu essen, Fußball auf der Leinwand auf dem Augustenplaz in Leipzig zu schauen und sich über den Sieg der deutschen Mannschaft mitzufreuen, sich für die Kölner Doms Große zu begeistern und danach im Macdonalds zu frühstücken, eine schöne Seefahrt durch der Spree unterzunehmen und ein Stück Berliner Mauer zu kaufen und darüber dich zu freuen, durch eigenartigen Amsterdam zu bummeln und jede Minute Fotos zu machen - das habe ich alles erlebt und bin darauf stolz.
Ja, alles war richtig geil! Hoffentlich, habe ich meine Deutschleistungen verbessert, darüber freue ich mich sehr. Das war meine eine der wichtigsten Aufgaben. Ich äussere die riesige Dankbarheit für unseren Siegmar Buchwald, der alles organisiert hat und natührlich für alle Mitglieder des Bildungsvereins "elbe-Saale", die uns solche Möglichkeit geben, mit Deutschland näher kennen zu lernen. Das ist für mich persönlich sehr wichtig, weil Deutshland und Russland die gemeinsame Vergangenheit haben und daran sollen wir denken und niemals vergessen.

Mit freundlichen Grüssen Nikiforowa Anna
Daria Kocherga
Alina Pshennykh
Nikiforowa Anna Julija Rassowa
Tanja Molina Julija Rassowa
Tanja Molina
Alina Pshennykh Alina Pshennykh
Alina Pshennykh Aleksandra Andreischina
Nikiforowa Anna Konstantin Sherbina
Alexej Minakov Alina Pshennykh
Eleonora Karimova
Julija Rassowa Julija Rassowa
Pdf- Versionen der Berichte in russischer Sprache Tanja Molina